OSTEOPATHIE

Was ist Osteopathie ?
Wer betreibt Osteopathie ?
Was und Wen kann man damit behandeln ?


The Body is a UNIT!

 Untersucht wird nicht nur die Beweglichkeit von Knochen und Gelenken, sondern auch des Bindegewebes, der Muskeln, Muskelfaszien (bindegewebige Hüllen der Muskeln), Sehnen und Sehnenansätze, der inneren Organe, des Nerven- und Gefäßsystems. Deren Einschränkungen = Pathos werden mit den Händen und
allen Sinnen gespürt und zu lösen versucht.

Dazu sind natürlich fundierte medizinische Kenntnisse, speziell in Anatomie, Physiologie und Pathologie und viel Spezialausbildung der osteopathischen Befundungs-/und Behandlungstechniken nötig, und etwas Zeit. Den praktischen Teil der Ausbildung mit Abschlußprüfung können wir österreichische Ärzte derzeit nur an einer US amerikanischen Universität absolvieren. Die dortige Arbeitsweise und medizinische Denkart zu erleben ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Die Grundlagen der Osteopathie entwickelte der amerik. Landarzt Dr. Andrew Taylor Still (1829- 1917). Da er wenige Mittel zur Verfügung hatte, erforschte er die Selbstheilungskraft des Menschen. Die amerikanischen Ärzte haben nun in mehr als 100 Jahren eine Lehre und ein universitäres Studium der OSTEOPATHIE entwickelt, das in den USA mit einem Doktortitel (D.O.= Doctor of Osteopathy) endet, und ermöglicht, als Arzt in jeglicher medizinischen Fachdisziplin mit der ganzheitlichen Denkweise zu arbeiten.

Im Gegensatz zu den USA dürfen in Österreich nicht nur Ärzte Osteopathie ausüben, hier können glücklicherweise auch Physiotherapeuten den Großteil der Techniken anwenden.

Wer, so wie ich auch andere komplementärmedizische Methoden beherrscht, wie die Manualmedizin = Chirotherapie (Chiros = Hand), Akupunktur, Neuraltherapie erkennt die von der Natur bestimmten Gemeinsamkeiten, der Kreis schließt sich, neue Sichtweisen des Ganzen ermöglichen bei so manchem Problempatienten eine neue Chance. OSTEOPATHIE kann alleine oder auch hervorragend ergänzend genutzt werden.

Medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungen einzeln oder gemeinsam zu nützen muß für jeden Patienten neu entschieden werden.

Warum besonders für mich, als ganzheitlich arbeitenden Orthopäden, dieses Wissen unentbehrlich war, werden Sie gleich verstehen:

Osteopathische Grundziele sind:

1. die freie Funktion des Nervensystems - bewußt und unbewußt - der Bewegungsapparat mit seiner Säule- der Wirbelsäule als dem Austritts- und Verschaltungsort der Nerven, incl. Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum)
2. der freie Austausch der Körperflüssigkeiten wie Blut, Lymphe, Liquor (Hirn und Rückenmark umspülende Flüssigkeit) in allen Regionen des Körpers.

Die osteopathische und die klassische orthopädische Untersuchung gehen fließend ineinander über und beinhalten u.a.: Form und Funktion der Wirbelsäule, Asymmetrien im Körper, Fußfehlstellungen, Hüftdysplasien (Hüftreifungsverzögerungen und deren Folgen), Muskeldysbalancen, Bewegungseinschränkungen (Blockierungen) und Überbeweglichkeiten, auch bindegewebige Spannungen nach Verletzungen oder Operationen entstandene Narben, Strukturelle Behandlungstechniken, welche die Selbstheilung in Gang bringen oder fördern sind:
Gelenksmanipulationen und /-mobilisationen ähnlich der Chirotherapie, Muskelenergietechniken, Faszientechniken, Behandlung über Triggerpunkte und andere Weichteiltechniken, zumeist sehr sanfte Releasetechniken. Auch viszerale (Eingeweide) und kraniosakrale Methoden muß man beherrschen.
 
Oft beginnt sich durch sanften Fingerdruck ein Gelenk, beispielsweise einer Rippe oder zwischen zwei Wirbeln, evtl. durch die Atmung unterstützt, in eine schmerzfreie Position zu bewegen, zu drehen. Manchmal spürt der Patient einen vorübergehenden Schmerz, der beim Erreichen der Endposition sofort nachläßt.

WOGEGEN setze ich OSTEOPATHIE ein:

akute und chronische Schmerzen: in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, großer und kleiner Gelenke Hüftbereich, Brustkorb, Kopfschmerz, Schwindel, postoperative Heilungsverzögerung anhaltende Schmerzen nach unspektakulären Verletzungen darüber hinaus ist auch die osteopathische Mitbehandlung von Erkrankungen innerer Organe, der Nasennebenhöhlen, .......zur klassischen Therapie sinnvoll.

Für WEN setze ich OSTEOPATHIE ein:
alle Altersgruppen, besonders solche, für die anderen Methoden nur erschwert möglich sind, wie z.B. Osteoporose-Patienten mit erhöhter Bruchgefahr und Kinder. Ein gutes individuelles Ergebnis der HeilKUNST bleibt ein sehr offener Zugang zum Problem des Patienten und zu neuen Methoden ohne vorgefaßtes Therapieschema.

Mein Dank gilt meinem amerikanischer Lehrer und Freund Prof. Alexander Nicholas, D.O., FAAO,
Vorstand des Department of Osteopatic Manipulative Medicine, Philadelphia College of Osteopatic Medicine.